Heinrich Böll – Gruppenbild mit Dame

Spannend, lehrreich und sehr unterhaltsam war die Lektüre von Heinrich Bölls „Gruppenbild mit Dame“ – jenes Buch, das wohl den Ausschlag dafür gab, dass Böll im Jahre 1972 den Nobelpreis bekam. Wie die vielen so unterschiedlichen Menschen rund um die Hauptfigur durch die Geschichte taumeln, wie sich das Leben aller vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Machtergreifung und der Wirren des Zweiten Weltkriegs grundlegend verändert, auf den Kopf stellt oder gar im Tod verliert – das ist schon faszinierend mitanzusehen. Hinzu kommt der unkonventionelle Stil. Wie der kettenrauchende Verfasser selbst allmählich Teil der Geschichte wird, schließlich gar von der Geschichte aufgesaugt wird, sie verändert und schließlich selbst zur zweiten Hauptfigur heranwächst – das hat schon seinen Reiz. Die lustigsten und aufschlussreichsten Stellen dieses Buches sind wohl jene, die in Klammer stehen: (??, der Verf. ). Die Mischung aus Humor und Ernst ist gut getroffen. An manchen Stellen werden viele Lesende laut auflachen, an anderen haben Tränen ihre Berechtigung. L. 1. und W., sowie die ein oder andere T. sind angebracht – wie der Verfasser sagen würde (Insider). Beim Schein der Herbstsonne auf der laubbedeckten Erde zwischen den Felsen am Hechtseeufer ließen sich die letzten dreißig Seiten heute besonders gut lesen.

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