62 Mamallapuram I

Der Tag begann etwas holprig. Zuerst musste ich im Hotel noch warten, bis man mir meine Wäsche, die eigentlich schon gestern hätte fertig sein sollen, brachte. Erst dann konnte ich fliehen. Da es mir per Stadtbus nicht gelang, ließ ich mich schließlich per Autoriksha zum T Nagar Busbahnhof bringen. Dieser ist ein logistischer Albtraum. Niemand vermochte mir zu sagen, wann und wo genau der nächste Bus nach Mamallapuram abfahren würde. Ich wusste nur, dass es die Nummer 599 war und diese etwa einmal stündlich fahren würde. So drehte ich am Busbahnhof meine Runden, sah alle möglichen Nummern (vor allem viele 591 und 597), nirgends aber 599. Endlich, nach über einer Stunde Warten, kam die 599. Ich verbrachte zwei Stunden mit meinem Rucksack am Schoß im hinteren Eck des Buses, während dieser nach Süden fuhr.

Und dann: Mamallapuram – was für eine Wohltat. Frischer, kühlender Seewind, ein günstiges Zimmer nur Meter entfernt von den brechenden Wellen mit Balkon und herrlichem Blick auf das Meer und die nahen Türme des Küstentempels aus dem siebten Jahrhundert. Dazu köstliche Meeresfrüchte, gratis WLAN, freundliche Menschen und alles, was der Backpacker braucht. Schon nach Minuten war mir klar, dass ich hier länger bleiben würde. Ich verschob die Besichtigung der UNESCO Welterbestätten auf morgen, stürzte mich in die Brandung, ließ mir das Haupthaar abrasieren und genoss Sonne, Wind, Meer, Strand, Ananassaft  und andere schöne Dinge. Die meiste Zeit saß ich auf meinem Balkon und beobachtete das Geschehen am Strand. Fischer fuhren aufs Meer hinaus. Eine Kuh und ihr Kalb schritten den Strand entlang. Nebelkrähen kämpften gegen den Wind.  Interessanterweise gibt es hier nirgendwo Möwen.  Nachts sah ich die Sterne und das ständige Rauschen des Meeres.

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