Robinson: „Das Ministerium für die Zukunft“

Kim Stanley Robinsons Roman „Das Ministerium für die Zukunft“ ist mit Abstand das beste belletristische Werk über den Klimawandel, das ich bisher gelesen habe. Schon lange rätseln Autor:innen aus aller Welt, wie die fiktionale Literatur mit dieser bisher schwersten Herausforderung der Menschheit umgehen soll. Dieser Roman liefert eine Antwort. Schonungslos, packend, schockierend, erschütternd und doch auch nie die Hoffnung verlierend führt er uns durch das mögliche Weltgeschehen der nächsten vierzig Jahre. Man lernt viel in diesem Buch und staunt dabei auch über die fundierte Kenntnis des Autor über alle relevanten wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenhänge. Ich wüssten nicht, welches belletristische Werk derzeit relevanter wäre als dieses. Bei all dem ist es auch stilistisch schön geschrieben. Besonders die vielen versteckten Shakespeare-Zitate machen Freude.

Ein wunderbar gelungenes Buch. Dieses Gesamtbild können auch die kleinen Fehler, wie die „fürs bloße Auge sichtbare Galaxie im Sternbild Cassiopeia“ (Eine solche gibt es nicht.) oder der Verweis auf die Ballonfahrt in Jules Vernes „In achtzig Tagen um die Welt“ (Diese kommt nur in der Verfilmung vor.) nicht trüben. Nicht wenige der über 700 Seiten haben mich zu Tränen gerührt.

Machen wir weiter! Aber nicht wie bisher.