
In den letzten paar Wochen hatte ich endlich die Zeit, die drei bisher erschienenen Bände der „Edition Kufstein“ zur Geschichte der Festungsstadt im 20. Jahrhundert zu lesen. Es lohnt sich. Bei der Lektüre werden doch einige Zusammenhänge klarer. Das Wissen um die Vergangenheit wirft ein besonderes Licht auf die Gegenwart, ohne welches man einiges übersieht. Alte Straßennamen werden plötzlich lebendig, da man sie nun mit Geschichten und Persönlichkeiten zu verknüpfen weiß. Und falls man einen Teil jenes Jahrhunderts selbst erlebt hat, so erwacht gewiss manch alte Erinnerung und wird mit Bedeutung erfüllt. Diese Bücher sind das Resultat eines gut durchdachten Projektes. Nicht nur archivarische Studien, sondern auch Interviews und natürlich die Erzählcafés der letzten Jahre, bei denen viele Kufsteinerinnen und Kufsteiner ihre Erinnerungsschätze teilten, haben zum Inhalt beigetragen.
Vor allem jüngeren Menschen seien diese Bücher ans Herz gelegt. Man lebt bewusster, wenn man weiß, auf wessen Schultern man steht und wer schon alles auf jenen Straßen gewandelt ist, auf denen man heute noch spazieren geht. Außerdem schützt man sich davor, vergangene Fehler und Tragödien zu wiederholen – und derer gab im zwanzigsten Jahrhundert viele. Es ist schön, von der Vergangenheit zu lernen und sie zugleich als Warnung und Inspiration anzuerkennen.
Ich freue mich schon auf die weiteren Bände.