Zum Stück:
Zum zweithundertjährigen Jubiläum des Tiroler Freiheitskampfes, hielt ich es für angebracht mich mit dem Thema Heldentum auseinanderzusetzen. Wer sind die Helden, von denen Legenden uns berichten? Waren nicht auch sie nur Menschen, die eine Rolle zu spielen hatten, die sie sich nie ausgesucht haben. Ist Heldentum nicht letztlich ein Mythos und nichts weiter? Muss man töten um ein Held zu sein oder kann auch gutes Tun allein den braven Mann zum Helden krönen? Wofür lohnt es sich zu kämpfen? Mit all diesen Fragen müssen sich die Charaktere dieses Stückes auseinandersetzen.
August Rading, ein pazifistischer Dichter, sieht alt und verbittert dem Ende seines Lebens entgegen. Die Welt um ihn hat Feuer gefangen. Ein Freiheitskampf tobt und die Jugend des Landes strömt einem Helden zu, der zum bewaffneten Widerstand aufruft. Auch Radings Sohn lässt sich von den Idealen des Kampfes bezirzen und fällt der Aggression zum Opfer. Man sagt, er sei einen ehrenvollen Tod gestorben, doch was ist Ehre? Ist sie es wert dafür zu sterben?
Als der Volksheld von Rading verlangt, er solle sich auf seine Seite schlagen, sieht dieser am Ende seines Lebens die Chance noch einmal etwas Großes zu vollbringen. Bis zum Schluss bleibt offen, wer nun in diesem Stück der „Held“ ist und wer nicht.
Filmausschnitt:
Flyer – Innenseite – Flyer – Außenseite
Pressestimmen:
Die Begeisterung war spürbar […] Es war eine gelungene Uraufführung vor ausverkauftem Saal. […] Der Schlussapplaus war überwältigend. Wenn Theater mehr sein soll als bloße Unterhaltung, wenn es aufrütteln und Denkanstöße geben soll, dann ist das dem Stadttheater voll und ganz gelungen.
Tiroler Woche, März 2009
Gedanken zum Schluss:
Nach fast zwei Monaten aktiver Spielzeit, nach acht erfolgreichen Aufführungen vor vollen Publikumsrängen, nach vielen tollen Zeitungsberichten und Fernsehbeiträgen, nach langem Applaus und vielen wunderbaren Momenten voll tiefer Emotionen ging am 19. April die letzte Vorstellung meines Stückes „Der Held“ über die Bühne. Es war eine schöne Zeit. Wir haben mehr erreicht, als wir uns erhofft hatten: mehr Publikum, mehr Rührung, mehr positive Resonanz. Ich möchte allen danken, die dieses von Anfang bis Ende glänzend verlaufende Projekt mitgestaltet und möglich gemacht haben, den Schauspielern, den Bühenbildnern, den Masken-Damen und vielen anderen. Danke auch den eifrigen Zeitungsmenschen für ihre üppige Berichterstattung, danke den Tirol-TV Leuten und den Schreibern des Darstellenden Spiels. Danke auch jenen in den Rängen des Publikums, die mir im Nachhinein ihre Gedanken über dieses Stück mitgeteilt haben. Ich habe viele emails und Briefe erhalten, in denen mir bekannte und unbekannte Menschen sagten, wie nahe ihnen dieses Stück gegangen ist und wie sehr es sie zum Denken angeregt hat. Dass wir viel Publikum hatten ist eine Sache, aber erst durch eure Worte weiß ich, dass ich mein Ziel – nämlich Tränen zu rühren und Gedanken zu zünden – in hohem Maße erreicht habe. Danke!
Klaus Reitberger, April 2009